30. Spieltag: Preußen Münster - SpVgg Unterhaching

12 Stunden nach dem Abpfiff des vierten torlosen Spiels unseres Teams in Folge gehörts eher zu den härteren Übungen, den nächsten Spieltagsthrad zu erstellen. Aber Kampf an allen Fronten ist angesagt! Und das gilt wohl auch besonders für diesen Samstag...

Die Ausgangslage:
Zur Aufmunterung die guten Nachrichten zuerst: Das 0:0 im Nachholspiel hat uns in der Tabelle auf Platz 8 gehoben - und vor einen Verein, der nun wieder eindeutig "unter Haching" steht. Ansonsten gibt es an dieser Front logischerweise wenig Bewegung: Von Platz 5 bis Platz 12 tummeln sich acht Teams innerhalb von 3 Punkten Abstand. Die Abstiegsplätze sind 9 Punkte entfernt, Platz vier 8 Punkte. In normaler Lage könnte man schon die Saison austrudeln sehen... Aktuell muss der Blick wohl nach unten gehen. Noch was zur Aufmunterung: Trotz der Seuchen-Rückrunde haben wir immer noch den drittbesten Wert der Liga was die geschossenen Tore und das Torverhältnis angeht. Zweiteres entspricht fast schon einem virtuellen Extrapunkt, sollte es zum Abstiegskampf kommen.
Sportlich ist die Lage ernüchternd. Gerade in Sachen Offensive. Drei Tore aus neun Rückrundenspielen stehen zu Buche, die letzten fünf Spiele haben wir mit (insgesamt, wohlgemerkt!) 1:2 Toren beendet. Was immerhin ein kleines indirektes Kompliment für die Defensive ist, die uns mit zwei 0:0 zwei Punkte erstritten hat.
Nichtsdestotrotz: Auf dem Weg zum gegnerischen Tor geht wenig zusammen. Zurecht werden große Lücken zwischen den einzelnen Mannschaftsteilen beklagt. Und die zwei, drei Chancen pro Spiel werden momentan (oft etwas unglücklich) vergeben.

Der Gegner:
...hat zwar durchaus einen respekteinflößenden Namen. Sitzt aber - fast wie Großaspach - sozusagen im selben Boot wie unser Team. Preußen Münster schließt als 12. gerade den besonders dicht gedrängten Teil des Mittelfelds ab. (Heißt auch: Eine Niederlage zu vermeiden würde auch bedeuten, einen ebenfalls gebeutelten Konkurrenten auf Distanz zu halten.)
Gebeutelt? Ja. Von Haching aus einigermaßen unbemerkt haben sich auch die Preußen eine veritable Krise angelacht. Die Eckdaten der Misere: Nur zwei Siege in den vergangenen zwölf Spielen, nur einer in den vergangenen sieben Spielen. Zugleich sind die Münsteraner in sechs der letzten sieben Partien ohne eigenes Tor geblieben - nur ein 4:0 gegen Aalen (das haben sie uns voraus) durchbrach die fiese Serie. Diese Partie ausgeklammert wurden 0:8 Tore und zwei Punkte in dieser Phase eingefahren. Sportchef Malte Metzelder spricht von "Alarm-Bereitschaft" angesichts der Lage.
Zu tun hat das womöglich - wer weiß es - damit, dass die Gastgeber eine "lame duck" auf der Bank sitzen haben. Marco Antwerpen hat seinen Rückzug zum Sommer angekündigt, mit Sven Hübscher von Werder II steht der Nachfolger schon fest.
Ähnlich wie bei uns herrscht gewisse Ratlosigkeit. Allzu schwerwiegende Ausfälle gibt's eigentlich nicht, der Kader ist nach wie vor in allen Teilen ordentlich besetzt - trotzdem geht gerade vor dem Tor wenig zusammen.

Die Aufstellung:
Ausfallen wird (nach der 5. Gelben) Lucas Hufnagel. Ansonsten ist wohl (auch wenn Marc Endres laut Claus Schromm vor Cottbus angeschlagen war) wenig Bewegung im Lazarett zu befürchten - und zu erhoffen. Dominik Stahl, Seppi Welzmüller, Stephan Hain, Jimi Müller und allem Anschein nach auch Luca Marseiler werden weiter ausfallen.
Insofern sind die Alternativen einen Ticken kleiner geworden. Und das heißt auch: Obwohl es einige Spieler aus der Startelf gibt, die neben der Kappe stehen, drängen sich Veränderungen nicht direkt auf. Gesetzt wären für mich neben Königshofer, Greger und Endres auch Orestis und Krauß, die zumindest Normalform auf den Rasen bringen. Die restlichen sechs Positionen wären prinzipiell diskussionswürdig - wenn sich denn jemand aufdrängen würde. Von der Mittwochs-Ersatzbank wären genau Hagn, Hong, Bauer, Porath und Kaltner einsatzbereit. Hagn, Porath und Bauer haben jüngst Leistungen auf Gesamt-Teamniveau abgeliefert; ob es der richtige Moment ist, die Youngster Hong und Kaltner ins eiskalte Wasser zu werfen - ich würd's bezweifeln. Insofern stellt sich die Elf, gerade nach Hufnagels Ausfall, einigermaßen von selbst auf. Wobei - ich mag's fast nicht schreiben - der seit Monaten schwache Porath zumindest bei allem Unglück im Match gegen Cottbus etwas präsenter als Widemann war. Widemann wäre für mich auch der realistischste/drängendste Streichkandidat. Probieren könnte man's auch nochmal mit Hagn im LM. Sooo schlecht war das gegen Meppen (eine Etage weiter vorn als gegen Aspach) nicht.

Königshofer - Winkler, Greger, Endres, Schwabl - Orestis, Dombrowka - Hagn (Widemann/Porath), Bigalke, Krauß - Schimmer

Der Tipp:
Mit Blick auf die Offensivreihen: Klassisches 0:0 mal wieder. Das wäre auch mein Tipp. Die ganz vage Hoffnung im Hintergrund: Die Preußen-Krise scheint fast noch einen Ticken tiefer, zudem - die Aalen-Matches ausgeklammert - die Defensive der Gastgeber eine Nuance anfälliger. Nicht unwahrscheinlich, dass das erste Tor entscheidet. Fallen kann es natürlich auf beiden Seiten. Die Chancen darauf würde ich auf unserer Seite minimal höher sehen. Dennoch mein Tipp: 0:0. Und vermutlich würde das in Richtung Klassenerhalt auch erstmal durchaus reichen.

Ich werd arbeitsbedingt vermutlich nur die zweite Halbzeit (und die auch nur mit einem Auge) im Stream sehen können. Vielleicht bringt's ja Glück. Auf geht's, Haching!