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FC Energie Cottbus   SC Freiburg
Claus-Dieter Wollitz C. Wollitz Manager C. Streich Christian Streich
€3.00m Total market value €188.65m
25.8 ø age 26.3

Gesamtbilanz: DFB-Pokal

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DFB-Pokal, 1. Runde: Spreewald vs. Schwarzwald; Lausitz vs. Breisgau

Aug 16, 2018 - 9:11 AM hours
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Runde 2 im Breisgau
 78.3  36
Runde 2 in der Lausitz
 21.7  10
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FC Energie Cottbus vs. SC Freiburg

DFB-Pokal, 1. Runde, Saison 2018/19

Montag, 20. August 2018, 18:30 Uhr

Stadion der Freundschaft, Cottbus


Bitte verzichtet auf Einzeiler und „12345“-Aufstellungen.

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KONSTANZ - schönste Stadt am Rhein

SC Freiburg - Karlsruher SC - SG Dynamo Dresden - Stuttgarter Kickers - CR Flamengo

This contribution was last edited by Zlatan9 on Aug 16, 2018 at 9:31 AM hours
Show results 1-6 of 6.
Der Nordosten Deutschlands scheint für den SCF ein beliebtes Reiseziel zu sein. Zum dritten Mal in Folge nach Babelsberg 2016 und Halberstadt 2017 zieht es unsere Breisgau-Brasilianer zur ersten Pokalrunde in diese Himmelsrichtung. Genau gesagt geht es nun aus dem Breisgau in die Lausitz, vom Rande des Schwarzwaldes an den Rand des Spreewaldes. Dort, im deutsch-sorbischen Gebiet wartet der FC Energie aus Cottbus (oder auch sorbisch: Chóśebuz). Diese Stadt ist kulturelles Zentrum der Lausitz und nach Potsdam die zweitgrößte Stadt des Bundeslandes Brandenburg. Ob Cottbus gerade Großstadt ist oder nicht, ist schwer festzustellen. Die Einwohnerzahl war über Jahrzehnte deutlich über 100.000, aktuell lavieren die offiziellen Angaben um diese Marke herum, offiziell leben aber 100.416 Menschen in der Stadt. Das ist eigentlich unerheblich, zeigt aber: Trotz ihrer Rolle als Zentrum einer ganzen Region und einigen Eingemeindungen hat die Stadt seit der Wiedervereinigung 46.000 Einwohner verloren. Besserung ist nicht in Sicht: Der industrielle Treiber der Gegend, der Braunkohle-Tagebau, ist auf dem absteigenden Ast. Ein Strukturwandel steht an und wie dieser gelöst werden soll, steht in den Sternen.

Eine umso bedeutendere Rolle spielt dementsprechend das sportliche Aushängeschild der Lausitz: Der FC Energie Cottbus. Nach einem harten Absturz, von 2009 bis 2016 ging es von der Bundesliga bis in die Regionalliga, ist der Verein jetzt wieder drittklassig und hat eine wahre Euphoriewelle ausgelöst. Doch schon in der Regionalliga zeigte sich die Bedeutung des FC Energie. Zu den Heimspielen kamen im Schnitt weiterhin über 5.000 Zuschauer. Das zeigt, dass der Verein in etwa einen kulturellen Stellenwert hat wie andere große Traditionsvereine wie Rot-Weiss Essen oder Kickers Offenbach, die in der Regionalliga auf ähnliche Werte kommen. Das ist nicht irgendein uninteressanter Popelverein aus „dem Osten“, sondern der Repräsentant einer ganzen Region, mit einer dementsprechend großen und heterogenen Anhängerschaft.

Genau jene Anhängerschaft hat in letzter Zeit auch überregional von sich reden gemacht, leider meist nicht im positiven Sinne. Massenweise verbotene Gesten und rechtsnationale Parolen beim Spiel in Babelsberg, feiernde Fans in Ku-Klux-Klan Outfit vor einer Zaunfahne mit der Aufschrift „Aufstieg des Bösen“, neulich wieder einige Cottbusser dabei beim Spiel der befreundeten Chemnitzer (New Society Chemnitz – „NS-Boys“ uglyaugen-zuhalten ) in Babelsberg mit erneut verbotenen Gesten, der Fanszene von Energie hat in der Landschaft der Fußballfans einen verheerenden Ruf als, nun ja, Nazis. Und davon gibt es einige im Kern der Fanszene, das lässt sich schwer weg diskutieren. Wenn man sich aber meine vorherigen Ausführungen zum Verein und seiner Rolle in der Region vor Augen führt, kommt man schnell zum Schluss, eine Pauschalisierung in keinster Weise angebracht ist. Auch unter den sogenannten Ultras gab und gibt es Gruppen, die sich von der Nazi-Kacke distanzieren und damit sogar das eigene körperliche Wohl riskieren. Es gibt auch andere Gruppen, die mit einem anti-rassistischen Banner Position beziehen wollen, wenngleich das von den rechten Gruppen rund um „Inferno Cottbus“ und „Unbequeme Jugend“ (allesamt mit Erscheinungsverbot belegt, selbstverständlich aber trotzdem noch im Stadion und die Strippen ziehend) unter dem Vorwand „Keine Politik im Stadion“ meist verhindert wird. Ich denke man kann festhalten: Beim FC Energie findet sich eine der größten Ansammlungen Rechtsextremer, die es in Deutschlands Fanszenen gibt. Bei einem Verein solcher Bedeutung ist es aber verheerend, wenn man das auf den ganzen Club und seine Anhängerschaft überträgt. Es gibt zarte Gegenbewegungen. Trotzdem kann man natürlich auch die Rolle der Vereinsführung kritisch hinterfragen, deren Ablehnung gegen die rechts-Entwicklung ich ihnen schon abnehme, die aber doch arg hilflos wirken. Mit in Bezug nehmen, muss man wohl auch die Lage in der Stadt an sich. Seit Monaten wird Cottbus von großen rechtsgerichteten Demonstrationen heimgesucht, die sich gegen Geflüchtete vor Ort richten. Die Stadt, ja gar die Region, gilt als „gespalten“. Da ich aber keine weiteren Einblicke habe, kann ich nichts genaueres darüber sagen und will hier nicht zu tief einsteigen.

Nun aber mal zu dem, was am Montag zählt. Dem Sportlichen. Energie hat als Aufsteiger einen starken Saisonstart hingelegt und steht aktuell auf Platz 6 der nach vier Spieltagen natürlich noch wenig aussagekräftigen Tabelle. Zuletzt gab es beim Auswärtsspiel in Würzburg mit einer 1:3-Niederlage den ersten Dämpfer. Cottbus hat im Sommer nach dem Aufstieg seine Mannschaft so gut wie gar nicht verändert, man vertraut der eingespielten Aufstiegself. Zentrale Spieler sind dabei der bundesligaerfahrene Kapitän Marc Stein und sein Nebenmann in der Innenverteidigung Matuwila sowie Flügelspieler Fabio Viteritti und insbesondere Stürmer Streli Mamba, ein Knipser vor dem Herrn mit Zweitliga-Angeboten. An der Seitenlinie steht der stets emotional aufgeladene Pele Wollitz. Schon vergangene Saison hatte Cottbus als Regionalligist den VfB Stuttgart in der ersten Pokalrunde am Rande einer Niederlage. Das Team dürfte jetzt nicht gerade schwächer sein als damals, der SCF ist hoffentlich gewarnt.

Ja, der SCF. Ich muss zugeben, die Vorbereitung nur am Rande beobachtet zu haben. Ich fühle mich nicht in der Lage einzuschätzen, inwiefern die jetzt gut oder schlecht gelaufen ist. Ärgerlich ist auf jeden Fall der Ausfall von Hoffnungsträger Yoric Ravet. Ansonsten werden wir von unseren Neuzugängen höchstwahrscheinlich Dominic Heintz und Luca Waldschmidt in der Startformation begrüßen dürfen, vielleicht auch Jerome Gondorf. Eine ganz besondere Partie wird es für unseren Publikumsliebling und Vereinsheld Nils Petersen, schaffte dieser doch bei Cottbus die Etablierung in der zweiten Liga als Torschützenkönig und folgend den Sprung zum FC Bayern München. Er wird sicher ausgezeichnete Erinnerungen an das Stadion der Freundschaft haben und darf sich eines warmen Empfangs sicher sein. Umso mehr führt einem das vor Augen, dass wir bei Cottbus nicht nur mit „alles Nazis“ kommen sollten! Wie es sonst so sportlich beim SCF aussieht, das einzuschätzen, überlasse ich wieder euch in diesem STT. Es geht wieder los, ich glaube wir freuen uns alle.

Allen Fans, die den SCF bei dieser moralisch echt verwerflichen Anstoßzeit in der Lausitz unterstützen, eine gute und sichere Anreise! Ich gehöre auch dazu und werde alles geben, die nächste Runde in den Breisgau zu holen.
Lasset die Saison beginnen!

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Der Film zum Spiel:

Nahe des Schwarzwaldes, im wilden Südwesten, unterhalten sich zwei alte Freunde:
„Timetou, mein Freund!“
„Feuerwasserkiste… mein Ballbruder!“
„Du sollst mich doch nicht so nennen, Timetou…“
„Entschuldige, Old Shatterfoot.“
„Timetou, hör mich an. Ich brauche deine Hilfe. Ich habe eine Schatzkarte erhalten und Colonel Strike will, dass ich den Schatz finde.“
„Der mit den Worten tanzt schickt dich also. Ein weiser Mann. Fahr fort.“
„Der Schatz befindet sich in der Siberspree…“
„…weit im Osten. Große Gefahr. Du weißt welche Zelte dort stehen, Old Shatterfoot.“
„Nur zu gut. Ich erinnere mich als wäre es gestern gewesen. Es waren gute, friedliche Zeiten.“
„Die lange vorbei sind, Old Shatterfoot… Schnaubender Wollbüffel hat wieder das sagen.“
„Ist er noch der alte?“
„Ja. Temperamentvoll, aufbrausend, viel Energie. Verteidigt die Wälder aggressiver gegen Fremde als je zuvor. Bist du dir sicher, dass du den Kriegsball für diesen Schatz ausgraben willst?“
„Glaube mir, Timetou. Dieser Schatz ist es wert!“
„Auch herrscht Unruhe in seinem Stamm. Böse Geister treiben ihr Unwesen unter so manchem Skalp.“
„Ich muss ihn aber finden - um jeden Preis. Unsere Zukunft hängt davon ab.“
„Die haben zwei Marterpfosten anstatt wie üblich einen. Es wird wahrlich nicht einfach werden…“
„Und doch will ich es probieren. Wirst du mir helfen?“
„Ich als dein Ballbruder stehe dir immer bei, das weißt du. Ich gebe dir mein Stürmerehrenwort: Ich helfe dir.“
„Wann können wir aufbrechen?“
„Wenn der große Greif dreimal ruft und die Sonne hell…“
„Sonntag?“
„Genau.“
„Gut, Timetou, dann Sonntag im Morgengrauen vor dem roten Zelt.“
„Wird uns der, der den Mond in Händen hält auch begleiten?“
„Natürlich.“
„Was ist mit kleiner Kreisel?“
„Immer dabei, kennst ihn ja.“
„Und Trabender Mustang, der niemals ruht?“
„Was wäre unsere linke Seite ohne ihn? Sie werden alle da sein, Timetou. Die ganze Truppe.“
„Gut, wir werden jeden brauchen. Möge uns der große Achimanitu beistehen. Holen wir uns diesen Schatz!“
"Jawoll, holen wir uns den DFB-Pokal!"
"DFB-Pokal?"
"Der Pokal... Des Fruchtbaren Bisons"
"Ah, der...! Geronimo!"

https://www2.pic-upload.de/img/35803581/Timetou2.png

Mein Tipp: 3:1 für uns.
PS: Erkennt ihr die Spieler? Ratet gerne wer gegen Ende alles gemeint ist.

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KONSTANZ - schönste Stadt am Rhein

SC Freiburg - Karlsruher SC - SG Dynamo Dresden - Stuttgarter Kickers - CR Flamengo

This contribution was last edited by Zlatan9 on Aug 17, 2018 at 11:54 AM hours
Zitat von TAMA_92
Ohne Cottbus nahetreten zu wollen ist man auf jeder Position besser aufgestellt als der Drittligist aus der Lausitz und sollte das auf dem Platz auch zeigen.


Ihr seid zweifellos auf jeder Position hochwertiger besetzt als wir, aber dies auf den Platz zu bringen ist eben im Pokal gegen einen schon im Spielrhyrtmus befindlichen Drittligisten nicht ganz so einfach (..will jetzt nicht mit den berühmten Pokal-Gesetz-Spruch das Phrasenschwein auf wecken). Ich denke wenn Ihr es nicht schafft frühzeitig die Weichen zu stellen wird es ein ganz schweres Spiel für Euch. Noch mehr wenn wir in Führung gehen sollten.

Ich sehe Euren Verein als Vorbild an, er steht als Beweis dafür, was man mit seriöser Arbeit, Zielstrebigkeit und Beharrlichkeit erreichen kann . Für die Liga wünsche ich Euch viel Glück, für morgen natürlich nicht Zwinkernd
Sport frei !

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"Sage niemals :" Es ist nur ein Spiel ! "
Wir kennen ja die üblichen Floskeln Sommerfussball, noch nicht eingespielt, Pokal hat seine eigenen Gesetze usw.
Aber da hat ja zum Grossteil die letzjährige Mannschaft gespielt. Gut, Frantz und Niederlechner haben nicht oft gespielt, aber Mensch, das sind doch beide keine Unbekannten. Und die Neuen haben die ganze Vorbereitung mitgemacht. Also am Einspielen kann es nicht gelegen haben. Das Trainingslager sollte auch nicht mehr in den Knochen stecken. Heiss war es für beide Mannschaften.
Nein, es ist sage und schreibe die erschreckende Rückrunde reloaded. Es sind genau die Mankos, die viele hier schon seit Monaten ankreiden. Nicht nur heute, sondern auch gegen San Sebastian.
1. Stenzel scheint letzte Saison definitiv nicht in das berühmte Loch junger Spieler gefallen zu sein. Es deutet einiges darauf hin, dass da keine Entwicklung mehr zum Positiven stattfindet. Schade, nach den teilweise guten Ansätzen gegen San Sebastian hatte ich Hoffnung. Aber er ist kein AV moderner Prägung. Und für das DM, wo ihn viele sehen wollen, fehlt im Dynamik, Technik und Robustheit.
Mit Kübler hat man einen Backup, der allenfalls defensiv Ansätze hat, aber er ist noch weniger ein moderner AV. Nach den Aussagen von Hartensaier und CS denkt man aber nicht im Geringsten daran, hier etwas zu tun. Leute wie Lang und Mbabu sind oder waren auf dem Markt. Und ich bin überzeugt, wäre man hier früh aktiv gewesen, wäre zumindest bei Lang was machbar gewesen.
2. Die Ideenlosigkeit im DM. Hier plant man inzwischen zumindest mit Haberer, der sich nun blöderweise verletzt hat. Dazu hat man sich mit Gondorf Minimum in der Breite verstärkt. Er zeigt auch gute Ansätze, aber bringt er ein gewisses Mass an Kreativität, das wir bitter nötig haben?
Aber das Hauptproblem ist im DM PirouettenChico, der offensiv nicht stattfindet und das Umschaltspiel ausbremst. Hinzu kommen die katastrophalen Ballverluste und Fehlpässe. Irgendjemand hat hier hinter die Katastrophe in der 9.Minute mehrere Ausrufezeichen gesetzt. Ich darf erinnern, gegen San Sebastian war es schon in der 2. !!! Solange CS nicht von seiner Nibelungentreue und ChicoFetischismus abrückt wird sich nichts zum Guten bessern.
Übrigens, Darida sass heute nur auf der Bank Zwinkernd.
3. Den OA brauchen wir nicht mehr Durchkauen. Selbst wenn noch einer kommt, wird ihn CS nicht vor der Winterpause einsetzen. Da lässt er lieber Frantz dort spielen, der für mich einfach kein moderner OA ist, sondern als Antreiber ins DM statt Höfler. Da würde ich es momentan eher mit Waldschmidt und Terrazino probieren. Sooo schlecht war Terrazino nicht in der Hinrunde und auch in der Vorbereitung. Und man merkt auch gleich, dass er Günter besser macht.

Sorry, ich habe einfach Angst, weiterhin diesen altmodischen, unattraktiven Fussball zu sehen und das, was man sich über 25 Jahre aufgebaut hat, kaputt gehen zu sehen. CS hat es schon mal geschafft, mit dieser Art von Fussball abzusteigen. Letzte Saison haben wir uns mit Glück und der Mithilfe anderer Mannschaften gerettet, als wir in der Rückrunde auch wieder dort angesetzt haben. Nein, ich will nicht die Ablösung von CS. Aber ein Umdenken muss stattfinden (genau wie bei Jogi). Und bitte, kommtt jetzt nicht mit dem masochistischen "kleinen Sportclub". Manche Dinge sind einfach hausgemacht und man war auch schon mutiger agiert, immer im Rahmen der Möglichkeiten.

Einfach noch was ketzerisches hinterher: Nehmt das Festgeld, das zweifellos da ist, holt für jeweils 8-10 Mio. Mbabu, Darida und Fassnacht (alle Namen sind nur Beispiele), und zahlt ihnen ein anständiges Freiburger Gehalt. Logischerweise hat man keine Garantie, dass es funktioniert, aber es würde ein Ruck durch den ganzen Verein gehen. Aber eines ist sicher, so wie seit Winter 17/18 kann es nicht weitergehen. Und ein Abstieg kostet uns im Endeffekt mehr.
Ich will nicht gross auf die offensichtlichen Problemzonen, Umschaltspiel, keine Lösungen bei verdichteten Halbräumen, eingehen und nur einige Worte zur Aufstellung loswerden.

Es sollte nach gestern jedem klar sein, dass Günter zusammen mit Frantz auf der linken Aussenbahn nicht funktioniert. Günter hat erst stattgefunden als Terra die LA Position übernahm. Terra hat nach seiner Einwechslung auch einige Minuten gut Dampf gemacht und im Zusammenspiel mit Günter die linke Seite geöffnet. Leider, wie schon oft, ist er dann auch schnell wieder untergetaucht. Bezeichnend war auch seine Weigerung, beim Elfmeterschiessen Verantwortung zu übernehmen. Schade, er kann mehr als er zeigte.

Für mich kommt Stenzel hier zu schlecht weg. In der ersten HZ hat er den Weg in die Offensive gesucht. Eigentlich liefen die wenigen Offensivaktionen der 1 HZ ausschliesslich über rechts. Augenfällig war, dass sich Waldschmidt jedesmal in die Mitte orientierte, sobald Stenzel über die Mittellinie ging. Stenzel war somit leicht zu verteidigen respektive hatte kaum Chancen in die Mitte zu Flanken, da er zugestellt wurde. In der 2 HZ blieb er weitestgehend hinten, ob von Streich so gewollt oder weil er die Sinnlosigkeit seiner Offensivbemühungen einsah, entzieht sich meiner Kenntnis.

Heintz zeigte eine gute Partie, war unaufgeregt und abgeklärt. Das Gegentor rechne ich ihm nicht an, da er in einem blöden Winkel zur Laufrichtung Viterittis stand, der mit Tempo an ihm vorbeizog. Den Elfer hat er sicher verwandelt. Alles in allem war das ein hoffnungsvoller Einstand.

Gondorf hat Biss gezeigt und war definitive der bessere DM. Sicher in der Defensivarbeit und mit ansprechenden Versuchen im Spielaufbau. Er muss definitiv noch an seinen Eckbällen arbeiten, die meist in den Rücken der SC Stürmer kamen. Aber analog zu Heintz ist er eine positive Verpflichtung.

Waldschmidt ist ein technisch guter Spieler, der sich auch was traut. Gestern spielte er meist überhastet und zeigte taktische Defizite (siehe Absatz zu Stenzel). Er muss etwas geduldiger in seinen Aktionen werden und vor allem lernen, mit seinem RV Kollegen zusammenzuarbeiten. Es bleibt abzuwarten, ob ihm das gelingen wird (oder ob unsere RVs die richtigen Partner dafür sind).

Höler hat mir rechts aussen gut gefallen. Er brachte Tempo ins Spiel und einige gute Flanken in die Mitte. Der Rest wie gehabt. Frantz auf Rechts besser als auf Links, dennoch im Zentrum besser aufgehoben. Höfler gut gegen und bescheiden mit dem Ball. Niederlechner war nicht zu sehen, ich mag ihn dennoch als Sturmpartner von Nils nicht abschreiben. Vermutlich klappt es gegen weniger Beton anrührende Gegner besser. Peddo bemüht als Antreiber, allerdings liessen ihn seine Mitspieler etwas verhungern. Es kamen wenig Bälle bei ihm an. Gulde und Schwolow waren solide, ohne aber gross gefordert worden zu sein. Lienhart mit 1A Elfer.

Das Spiel lief so, wie von mir erwartet. Abhaken und auf Samstag hoffen.

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"Homo homini vulpes est"
Das Wichtigste vorneweg: Man ist weitergekommen und hat Moral bewiesen.

Zum Spiel:
Ich fand es interessant, dass Frantz die linke Außenbahn bewusst für Günter freigelassen hat, so dass dieser selbige beackern kann. Ein Stilmittel, das die Bayern in der letzten Saison auch genutzt haben, als James nominell auf rechts spielte, aber immer wieder ins Zentrum gezogen ist, damit Kimmich die Außenbahn bespielen kann.

Auf der gegenüberliegenden Seite hat man das nicht so gespielt, da Stenzel einfach nicht das Tempo und die Dynamik hat. Waldschmidt wurde, wie bereits erwähnt, aufgefordert das Spiel breit zu machen.

Aus meiner Sicht hatte man Cottbus in der 1. HZ defensiv im Griff. Das liegt aber auch daran, dass der Drittligist vornehmlich auf Konter gespielt hat und selbst den Fokus auf die Defensive hatte. Nach vorne ging allerdings nicht viel, da die zündenden Ideen gefehlt hatten und kein Tempo aufgenommen werden konnte.

In der zweiten Halbzeit hat man es etwas anders gespielt. Gondorf spielte deutlich offensiver und durch die Hereinnahme von Terrazino war auch die linke Seite doppelt besetzt. Günter konnte so hinterlaufen und mit Tempo nach vorne dringen. Folgerichtig kam man auch etwas zu zwingenderen Aktionen, das 1:1 war erzwungen und auch die Aktion vor dem Elfer war sehr gut rausgespielt.

Das 2:2 durch Cottbus war einfach stark gemacht, das muss man auch mal zugeben können. Es ist ja nicht so, dass in der Regionalliga oder 3. Liga nur Blinde spielen. Vilteritti hatte Platz, Tempo und den nötigen Mut. Keiner der Verteidiger wollte ein Foul und einen Strafstoß risikieren.

Bis auf die beiden Tore kam Cottbus aus meiner Sicht nicht gefährlich nach vorne. 1-2 Halbchancen zum Ende der Verlängerung gab es, geschwommen ist man aus meiner Sicht aber nicht.

Zu der Einzelkritik:

Schwolow: Schuldlos an den beiden Gegentoren, ansonsten gute Strafraumbeherrschung. Beim Elfmeterschießen mit (unnötigen) Mätzchen, wäre fast mit einem gehaltenen Elfmeter belohnt worden.

Stenzel: Spielte für mich sehr unglücklich. Im Spiel nach vorne traf er oftmals die falsche - und zu späte - Entscheidung. Defensiv war das okay.

Heintz: Sehr gutes Debüt. Guter Zweikämpfer, gute Spieleröffnung. Fast keine Fehlpässe. War nach dem Zusammenbrall (HZ2?) kurz etwas neben sich mit einem schlampigen Zuspiel auf Schwolow.

Gulde: Solide. Das Zusammenspiel mit Heintz hat schon gut funktioniert.

Günter: Konnte den Raum auf der linken Seite nicht so nutzen wie es angedacht war (s.o.), in HZ2 wurde es besser, war dann einige Mal gefährlich vorne mit dabei.

Höfler: Schwierig zu bewerten. Wie Stenzel oftmals gedanklich zu langsam. Erinnere mich an eine Szene als Gondorf im Zweikampf bissig reingeht, den Ball in Richtung eigenes Tor köpft. Höfler ist eigentlich vor dem Ball, verliert aber den Zweikampf. Ähnlich war es bei seiner gelben Karte. Da ist er schon vor dem Gegenspieler, foult ihn aber dennoch.

Gondorf: Gutes Debüt. Zweikampfstark, bissig. An ihm werden wir unsere Freude haben. Rutschte in HZ2 auch desöfteren in die Offensive.

Frantz: Sehr bissig, wollte das Spiel drehen. Mit einem sehenswerten Treffer hat er uns den A**** gerettet.

Waldschmidt: Gute Ansätze, zog immer wieder von den Außenbahnen nach ihnen. Weiß allerdings nicht, ob das so der Plan war. Hat dann am Ende der 1.HZ nachgelassen. Man sieht aber, dass er unser Spiel beleben kann.

Petersen: War kein Spiel für ihn. Wenig Raum, viele ungenaue Zuspiele. Gutes Zusamemnspiel mit Höfler vor dem Elfmeter, den er dann aber etwas unplatziert abschließt. Danach handlungsschnell mit dem Führungstreffer, im 11-m-Schießen souverän verwandelt.

Niederlechner: Viel gelaufen, wenig in die Offensive eingebunden. Er und Nils haben glaub ich noch nicht genau "raus", wie sich beide auf dem Platz verhalten sollen.

Höler: Unaufällig, bis zum Elfmeter.

Kleindienst: War nicht sein bestes Spiel. Ich glaube er wollte es allen beweisen in seiner alten Heimat. Geklappt hat es nicht.

Lienhart: Souveräner Elfmeter, ansonsten ohne große Bewertung.
Eine erschreckende Leistung. Unabhängig betrachtet von Weiterkommen. Und ja, auch andere Bundesligisten waren sehr schlecht in der 1. Runde und der SCF in den letzten Jahren ebenfalls schon, nur mit dem Glück, nicht auf eine Profimannschaft zu treffen, die vom Trainingsumfang und somit auch der körperlichen Verfassung auf ebenbürtigen Niveau agieren kann.

Dennoch sind die gleichen Probleme und gleichen Fehler zu sehen gewesen. Mit dem Ball, im Verteidigen. Das Verschlafen der Phase nach der Pause, das Beenden des eigenen Spiels nach Führung.

Die 11 Germanen ohne Migrationshintergrund haben ja ganz dynamisch begonnen, nur war das ganze schnell nach Abschlüssen von Niederlechner und Frantz beendet und die restliche 1. Halbzeit war ein Qualkick mit querschiebenden Freiburgern und Konter vermasselnden Cottbussern. Bremse Höfler, nicht vorhandener Stenzel, nicht durchschlagskräftige offensive Außenbahnen und unbeteiligte Stürmer.

Und dann der Beginn der 2. Halbzeit. Die linke Defensivseite überspielt, eigentlich schon die Großchance für Cottbus nach der Flanke, Luftloch und aus dem Hintergrund der Schuss ohne Zugriff der Defensive. Danach waren es sehr grausige Minuten, ehe man sich irgendwann nach der Auswechslung von Nicht-Flügelspieler Waldschmidt dann doch so weit zusammenreißen konnte, Druck aufzubauen. Insgesamt kam man zu 3 ganz ordentlichen Chancen durch 2 Mal Petersen und ein Mal Frantz, was über die vielen technischen Unzulänglichkeiten und Ungenauigkeiten nicht hinwegtäuschen darf. Zu oft war es für die von Stein, dem Karriere-Zwilling von Nicu, geführte Abwehr einfach, die Angriffe abzuwehren. Da Cottbus selbst fast nur noch verteidigte und kaum Gefahr ausstrahlte war der Ausgleich dann aber schon verdient oder vielleicht besser gesagt: Dem Spielverlauf angemessen. Wobei die Aktion selbst schon viel von Verzweiflung hatte, der lange Ball auf Kleindienst, dessen Ablage auf Frantz an den Strafraumgrenze und der Schuss mit links, der so auch eher selten hinhaut. Vielleicht hat da auch eine Rolle gespielt, dass die gerade angezeigte Nachspielzeit von 5 Minuten Unruhe auf den Rängen und der Cottbusser Bank verursacht hat, weil so passiv wie das Verteidigen dieser Szene war das Defensivverhalten des Drittligisten sonst nicht.

Mit der personell sehr offensiven Aufstellung ist man dann zu Beginn der Verlängerung auf die Führung gegangen, hat die nach einem schlechten Elfmeter samt Dusel, dass der Abpraller bei Petersen landete, auch erzielen können. Und dann: Kein SCF mehr vorhanden im dem Spiel. Sofort aufgehört nach vorne zu spielen, in dem Rumpel-System der Regionalligamannschaft 5-3-2 mit Frantz als RV und Höler und Terrazzino als 8er keinen Zugriff mehr auf das Cottbusser Spiel bekommen. Ein leicht zu durchdringendes Mittelfeld, kein Gegnerdruck mehrfach, auch nicht in der Aktion zum 2:2, als auch die Abstimmung der nun 3 IV nicht passte, Höfler viel zu spät kam und der gebürtige Lörracher Viteritti zum erfolgreichen Solo ansetzen konnte. Lienhart stand da schon draußen bereit, Cottbus hatte einen Einwurf schnell ausgeführt, der den Wechsel vielleicht verhinderte, so dass Stenzel noch auf dem Platz stand und auch sehr schlecht aussah.

Danach war Cottbus trotz Krämpfen näher dran, kam mehrfach zu Bällen in den Strafraum, schob mit vielen Spielern nach, während der SCF kaum mehr als die beiden Stürmer in den gegnerischen Strafraum brachte. Man muss dabei beachten: Bei Energie standen kaum noch Offensivspieler auf dem Platz, dennoch lief die Verlängerung in diese Richtung. Obwohl also die Cottbusser die Krämpfe hatten, war die viel zu geringe Nachspielzeit eher auf Freiburger Seite.

Das Elfmeterschießen hat man dann gewonnen, was auch nicht zwingend war. Für mich sah es so aus, dass Höfler den Ball, der dann neben dem Pfosten landete, nicht sauber getroffen hat. Und der von Frantz war ja echt katastrophal geschossen mit großer Gefahr, dass der Ball am Fuß des Torwarts hängen bleibt. Da das aber gut ging, war es am ältesten Spieler auf dem Platz, den Fehlschuss zu tätigen. Und Kruse hat seinen Elfmeter echt böse über das Tor gesetzt.

Keine Tiefe im Ballbesitzspiel, kein Tempo um Umschaltspiel, keine Qualität auf den offensiven Flügeln und der RV-Position, kein durchgehend konsequentes Verteidigen. Die Problemliste ist sehr lang.

Ich fand die Ausführung im 5-3-2 so richtig grauenhaft. Ob Streich das auch so sieht? Immerhin hätte er die Möglichkeit gehabt, mit der Einwechslung von Lienhart das System wieder zu korrigieren, er hat es nicht getan. Ob aus Überzeugung oder um Höler vor der offensiven Außenbahn zu verschonen, ich weiß es nicht.

Es gab einige schreckliche Einzelleistungen, Stenzel, Höfler, Niederlechner und Petersen. Auch Günter war wirklich schwach und hatte am Ende auch noch ein Muskelproblem. Krampf oder mehr? Kleindienst war ja völlig übermotiviert und ohne klaren Kopf, außer der Vorlage zum 1:1 hat er gar nichts auf die Kette bekommen.

Frantz 120 Minuten Außenbahn, in der Verlängerung alleine auf seiner Seite. Auch er war am Ende seiner Kräfte.

Nun hat man ja für den Bundesligastart die Vorlage für ein Alibi: 2 Tage weniger Pause nach 120 Minuten im ersten Pflichtspiel der Saison. Bitte nicht annehmen!
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